Zum zweiten Mal haben die gemeinnützige Bundesstiftung COMÚN und das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) die „Vivienne“, den Österreichischen Preis für ökologische Textilien verliehen. Im Rahmen eines Festaktes im Klimaschutzministeriumüberreichten COMÚN-Vorsitzende Veronika Bohrn Mena und BMK-Sektionschef Christian Holzer die Urkunden und Preise.
In drei Kategorien wurden aus dutzenden Einsendungen jeweils die drei Erstgereihten eingeladen, sie alle erhielten als Zeichen der Anerkennung eine Urkunde und den haptischen Preis, ein gerahmtes Stickwerk mit dem „Vivienne“-Sujet aus dem Haus HERKA Frottier. Für den Preis der Jury gab es zudem ein Preisgeld von 4.000 Euro, für den Publikumspreis 2.000 Euro und für den Jugendpreis 1.000 Euro.
Dutzende haben eingereicht, Tausende beim Voting mitgemacht - die „Vivienne“ war auch dieses Jahr wieder ein voller Erfolg! Wir freuen uns, dass wir einen Impuls für ökologische Mode setzen und so großartige Projekte vor den Vorhang holen konnten. Österreich hat eine große Textilgeschichte und es braucht nur die richtigen Rahmenbedingungen, um für eine ebensolche Zukunft zu sorgen. An Kreativität und Innovationskraft mangelt es jedenfalls nicht.
In der „Vivienne“-Hauptkategorie, bei der eine fachkundige Jury über die Reihung entschied, konnte sich das Tiroler Label intuism.crafts von Stephanie Höcker durchsetzen: „intuism.crafts bietet eine einzigartige Kombination aus nachhaltiger Mode und praktischen Bildungsangeboten. Durch lokale Produktion, transparente Prozesse und Engagement für Nachhaltigkeit schaffen sie eine Marke, die sowohl die Bedürfnisse der Verbraucher als auch die Anforderungen des Planeten erfüllt. Dabei setzen sie auf vollständige Transparenz in der Lieferkette - von der Rohstoffbeschaffung bis zum fertigen Produkt.“
Den zweiten Platz in dieser Kategorie erreichte das Wiener Label garbarage mit seiner Modelinie upstyle@garbarage, Platz drei ging an das burgenländische Label earthtree - inspired by nature.
Als Erstgereihter in der Kategorie Publikums-Preis wurde Designer Gerald Brandstätter gewürdigt. Der Absolvent des Kollegs der Modeschule Hallein überzeugte mit seiner Kollektion „Why are we so rude (recycleing)“ das Publikum: „Ausrangierte Kleidungsstücke, Schnittabfälle, Produktionsabfälle und scheinbar nutzlose Reste werden zu wertvollen Rohstoffen. In verschiedenen Stadien der „Auflösung“ werden sie zerschnitten, aufgetrennt und zerfasert. Der Einsatz des natürlichen und hautfreundlichen Bindemittels Alginat ermöglicht anschließend die Transformation zu neuen textilen Flächen.“
Auf Platz 2 landete die oberösterreichische Modeschaffende Marlene Göntgen alias MAGOË, auf Platz 3 wurde das Label REFISHED aus Wien vom Publikum gewählt.
Beim Jugendpreis schließlich konnte sich wie schon im Vorjahr die Modeschule Herbststraße durchsetzen, obgleich sie harte Konkurrenz aus unterschiedlichen Bundesländern erfuhr. Der 4. Jahrgang der Oberstufe II der KMD Herbststraße Kunst/Textil überzeugte mit der Kollektion ANTI FAST FASHION: “Unser Ziel ist es, sowohl Bewusstsein für Umweltthemen zu schaffen als auch die Freude an kreativer und nachhaltiger Mode zu vermitteln.” Die Anti-Fast Fashion Statement Kollektion entstand aus einer intensiven Erforschung des Konsumverhalten der Schüler*innen und Auseinandersetzung mit den SDG-Goals im Unterricht.“
Auf den zweiten Platz in dieser Kategorie wurde Julia Jaklin mit ihrer Kollektion „Biophilia“ und auf Platz 3 wurde die 4HM der Höheren Lehranstalt für Mode der Stadt Wiener Neustadt mit ihrer Kollektion „Sustained Rebel“ von der Jury gewählt.