Die im Jahr 2023 von Stiftung COMÚN und Bundesministerium für Klimaschutz ins Leben gerufene „Vivienne“, der Österreichische Preis für ökologische Textilien, wird auch heuer wieder gemeinsam vergeben. Der Preis wird in Gedenken an die verstorbene Nachhaltigkeits-Pionierin Vivienne Westwood ausgeschrieben und soll nachhaltige Mode sowie kreative Zugänge zu ökologischen Textilien vor den Vorhang holen. Innovative Textilunternehmen und Modeschaffende aus ganz Österreich sowie junge Menschen sind aufgerufen bis 15. Juli 2024 einzureichen. Die Verleihung erfolgt durch Bundesministerin Leonore Gewessler und COMÚN-Vorsitzende Veronika Bohrn Mena im Rahmen einer Veranstaltung im Bundesministerium für Klimaschutz am 20. September.
COMÚN-Vorsitzende Veronika Bohrn Mena freut sich auf viele spannende Einreichungen: „Wir wollen mit dem Vivienne-Preis zeigen, wie innovativ die heimische Textil- und Modebranche in Österreich ist und wie stark auch der ökologische Gedanke bereits in ihr verankert ist. In jeder Region des Landes gibt es Personen und Unternehmen, die sich Gedanken machen, wie sie im Textilbereich einen Beitrag zur Lösung von Umweltproblemen leisten können. Ganz besonders freue ich mich auf die Perspektiven der Jugend. Denn wir sind nicht nur Konsument*innen, wir sind auch Gestalter*innen unserer Welt und je früher uns das bewusst wird, umso besser.“
Christian Holzer, Leiter der Sektion Umwelt und Kreislaufwirtschaft im Klimaschutzministerium: „Die Textilindustrie hat massive negative Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Durch Pestizide, Energieverbrauch, Abwässer und Mikroplastik bis hin zu großen Mengen an Textilabfällen ist sie für über 10 Prozent der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich. Mit der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie geben wir einen klaren Weg für nachhaltige Produktion und nachhaltigen Konsum vor, um eine ressourcenschonende, innovative, zirkuläre und wettbewerbsfähige Textilwirtschaft zu etablieren. Zahlreiche Produzentinnen und Produzenten sowie Modeschaffende beweisen bereits, dass kreislauffähige Kleidung möglich ist. Diese Vorreiter:innen möchten wir vor den Vorhang holen und mit dem Vivienne-Preis auszeichnen.“
Die sechsköpfige Jury umfasst Expert:innen aus Bildung, Wissenschaft & Praxis, berücksichtigt aber auch die Jugendperspektive. In ihr wirken Veronika Pfeiffer-Gössweiner (Herka Frottier), Andreas Bartl (TU Wien), Smilla Buschbom (Schülervertreterin), Marianne Musek (Designerin, Modeschule Herbststraße), Julia Weihs (Klimaschutzministerium) und Rebecca Bachinger (Stiftung COMÚN).
Die Jury kürt einerseits die drei Finalist:innen für den mit 4.000 Euro dotierten Jurypreis und wählt darüber hinaus auch drei weitere Einreichungen für das Voting zum mit 2.000 Euro dotierten Publikumspreis aus. Nicht zuletzt werden auch drei Einreichungen für den mit 1.000 Euro dotierten Jugendpreis ausgewählt, der ebenfalls eine eigene Kategorie umfasst und sich an Schüler:innen richtet.
Gemeinwohlstiftung COMÚN und Bundesministerium für Klimaschutz rufen Textilpreis ins Leben, mit 8.500 Euro dotiert, Verleihung bei „Österreichischen Konsumdialogen“
Die Gemeinwohlstiftung COMÚN ruft gemeinsam mit dem Bundesministerium für Klimaschutz den Preis „Vivienne“ ins Leben. Der „Österreichische Preis für ökologische Textilien“ soll Innovationen in der heimischen Textilszene auszeichnen und die Jugend für die ökologische Dimension ihrer Kleidung sensibilisieren. Dotiert ist er mit insgesamt 8.500 Euro, einreichen kann man von 6. März bis 30. April, die Übergabe erfolgt bei den „Österreichischen Konsumdialogen“ im Juni in Hallein bei Salzburg.
Der Aufruf dazu kommt von Bundesministerin Leonore Gewessler: „Die Herstellung von Kleidung ist oftmals sehr schlecht fürs Klima – und mit großen Umweltauswirkungen verbunden. Von den Pestiziden, die beim Anbau der Baumwolle verwendet werden, über giftige Chemikalien im Abwasser bis zum Mikroplastik, dass am Ende in unseren Flüssen und Meeren zurückbleibt. Doch schon heute zeigen einige Produzentinnen und Produzenten, dass es auch ganz anders geht. Gerade in Österreich gibt es eine hohe Innovationskraft und großes Engagement für eine klimafreundliche Textilerzeugung, viele Modeschaffende und Textilunternehmen, die neue Wege beschreiten und auf unsere Umwelt achten. Genau die wollen wir jetzt vor den Vorhang holen“.
Dass der Preis „Vivienne“ heißt, hat einen guten Grund, erklärt Veronika Bohrn Mena, Vorsitzende der Gemeinwohlstiftung COMÚN: „Mit dem Namen des Preises wollen wir Designerin Vivienne Westwood ehren, die Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf die Laufstege in den Modemetropolen dieser Welt brachte. Von neuen Fasertechnologien über besonders ökologische und sozialverträgliche Produktionsweise bis hin zu kreativen Designsystemen wie Upcycling oder Zero-Waste: Der Nachhaltigkeit sind keine Grenzen gesetzt.“
Einreichen können heimische Unternehmen, die sich mit nachhaltiger Textilproduktion beschäftigen. Der erste Preis, dotiert mit 5.000 Euro, wird für einen kreativ-nachhaltigen Ansatz vergeben, der zudem skalierbar ist. Den zweiten Preis in Höhe von 2.500 Euro können auch kleine Unternehmen ohne skalierbare Modelle gewinnen. Zudem gibt es einen mit 1.000 Euro dotierten Jugendpreis für Schulklassen, die nachhaltige Outfits kreieren. Die Jury für den „Vivienne“-Preis bilden neben Vertreter*innen von Ministerium und Stiftung, die Direktorin der Modeschule Hallein, Andrea Luckart, sowie Institutsvorständin & Transformationsexpertin Elke Schüssler von der Johannes Kepler Universität Linz. Außerdem mit dabei ist die Designerin des Jahres 2020, Michel Mayer:
„Besonders wichtig in unserer Zeit ist ein ständiges Hinterfragen und Suchen nach neuen Ansätzen und gangbaren Wegen in der Textilindustrie – oft kann eine kleine Entscheidung eine große Wirkung haben. Beginnend mit der Auswahl des Materials und dessen nachvollziehbarer Herstellung bis hin zur Produktion hat man gerade als Designer eine Wahlmöglichkeit und somit Mitbestimmung.“
Überreicht wird der Preis durch Ministerin Leonore Gewessler und Veronika Bohrn Mena bei den „Österreichischen Konsumdialogen: Textilien“, die Ende Juni in Hallein bei Salzburg stattfinden. An drei Tagen wird die Modeschule Hallein nicht nur Gastgeberin, sondern auch Mitgestalterin der im vergangenen Jahr erfolgreich gestarteten Veranstaltungsreihe sein. Neben drei Ministerien, dem Land Salzburg und der Stadt Hallein, wirken auch dutzende Expert*innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft mit.
Für die inhaltliche Gestaltung ist Nunu Kaller verantwortlich: „Wir setzen drei große thematische Scheinwerfer: Wie steht es um die heimische Textilindustrie, was sind gangbare technologische Lösungen am Weg zu umweltverträglichen und fair produzierten Textilen, und was berichten Menschen aus Produktionsländern. Wir freuen uns auf Berichte von Menschen aus Kambodscha, Chile und Rumänien.“
Eingerahmt werden die Diskussionen von einem vielseitigen Programm, bestehend aus Workshops, einer Ausstellung sowie Showrooms und einem Kleidertauschmarkt. Andrea Luckart, Leiterin der Modeschule Hallein, freut sich über die Veranstaltung in ihrer Schule: „Nachhaltige Designstrategien stehen seit Jahren im Fokus unserer Ausbildungszweige. Dass sich unsere Schule während der Konsumdialoge in einen bunten Bazar verwandeln wird, in eine Zukunftswerkstatt, wo viele verschiedene Menschen miteinander überlegen, diskutieren, Kreatives ausprobieren und hoffentlich gute Ideen entwickeln werden, ist großartig.“
COMÚN, +43 660 703 88 64, vorstand@comun.at